Fahrzeugdaten sind wichtige Informationen, aus denen Flottenbetreiber viel über ihre Assets und auch ihre Fahrer lernen können. Mit den richtigen Daten und der entsprechenden Auswertung können die Produktivität und Umsätze erhöht sowie der Kraftstoffverbrauch und die Unfallgefahr reduziert werden. Die Lösung dafür ist ein modernes Telematik System.
Das Thema kurz und kompakt
- Telematik ist eine Kombination aus den Worten Telekommunikation und Informatik.
- Telematiksysteme sammeln mithilfe von Asset Tracking Hardware Fahrzeugdaten, die anschließend über die Telematik Software abgerufen werden können.
- Daten zu Standort, Geschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch, Fehlermeldungen oder auch Informationen zur Fahrweise, wie starkes Bremsen oder Beschleunigen, können über die Telematik gesammelt werden.
- Fuhrparkunternehmen können mithilfe der Telematik ihre Produktivität erhöhen sowie Zeit und Geld einsparen. Auch das Maintenance Management wird durch die Telematiklösungen optimiert.
Was ist Telematik und wo wird es eingesetzt?
Telematik ist eine Wortverschmelzung aus zwei bekannten Begriffen: Telekommunikation und Information. Diese Technologie findet vorwiegend in der Transportlogistik und in Fahrzeugflotten Anwendung, denn damit werden wichtige Fahrzeugdaten zum Standort, der Nutzung, der Wartung und Instandhaltung drahtlos übertragen. Eine Telematik-Software speichert diese Daten und wertet sie aus.
Die Geschichte der Telematik
1978 wurde der Begriff Telematik erstmals durch Simon Nora und Alain Minc geprägt. Diese Technologie entstand zeitgleich mit der Entwicklung des Internets und wurde durch immer kleiner werdende, transportable Computer ermöglicht. Auslöser für die Entwicklung der Telematik-Systeme war der Bedarf für einfache Möglichkeiten des Datenaustauschs. Mittlerweile sind Computer weiter verbreitet und kleiner, sodass dank Telekommunikationsnetz ein ständiger Austausch von Daten stattfinden kann – ganz unabhängig vom Standort.
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Wie funktioniert Telematik?
Die Basis für Telematik ist ein Ortungsgerät, wie ein GPS-Tracker, welches im Fahrzeug installiert wird. Wird eine größere Fahrzeugflotte in der Transportlogistik überwacht, wird dieses Gerät meist über die im Fahrzeug integrierte On-Board-Diagnose oder einem CAN-BUS-Anschluss mit einer SIM-Karte verbunden. Ein integriertes Modem oder On-Board-Modem ermöglicht eine Verbindung mit dem Drahtlosnetzwerk.
Das installierte Telematik-Gerät sammelt nach der Installation fahrzeugbezogene Daten, die je nach Verwendungszweck anders ausfallen können. GPS-Standort, Geschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch, Fahrverhalten (z. B. starkes Beschleunigen oder Bremsen), Leerlauf- oder Standzeiten, Fahrzeugfehler und mehr sind typische Telematikdaten, die gesammelt werden können. Diese werden im Anschluss per GPRS, Mobilfunk oder Satelliten an einen zentralen Server gesendet, wonach sie durch eine Telematik-Software ausgelesen und analysiert werden können.
Was Telematik leisten kann
Die Vermutung, dass Telematik-Systeme ausschließlich die GPS-Daten und somit den Standort übertragen können, ist falsch, denn moderne Telematik kann viel mehr als nur einen Punkt auf einer digitalen Landkarte anzeigen. Natürlich dient die Technologie weiterhin als Fahrzeugortungssystem, doch kann damit auch die individuelle Fahrweise analysiert werden. Geschwindigkeit, Spritverbrauch, zu schnelles Bremsen oder Beschleunigen oder starke Kurvenfahrten können über Telematiklösungen neben der Fahrzeugortung ebenso überprüft werden. Außerdem kann die Dringlichkeit von Wartungsarbeiten abgefragt werden, sodass wichtige Maintenance-Termine eingehalten werden können.
Telematiklösungen werden vor allem in Nutzfahrzeugen wie Lkw, Busse oder Baufahrzeuge, aber auch in gewerblichen genutzten Pkw-Flotten, verwendet, um das Asset Tracking zu vereinfachen. Jedoch bieten einige Haftpflichtversicherungen auch Telematik-Tarife für Privatpersonen, die bei vorbildlicher Fahrverhalten mit ihrem Auto von Rabatten profitieren. Hierfür werden die Daten mit einer Telematik-Box protokolliert und anschließend von der Kfz-Versicherung ausgewertet.
Einsatzbereiche von Telematiksystemen in Ihrem Fuhrpark
Ortung von Fahrzeugen
In einem Nutzfahrzeug oder Pkw installierte Telematiksysteme werden zu Ortungssystemen, mit denen sich der Standort der Fahrzeuge mithilfe eines GPS-Trackers ermitteln lässt. Dieser wird über GPS und GPRS an einen Server übertragen, sodass Mitarbeiter im Büro Zugriff auf diese Daten erhalten. Das dient unter anderem der Ermittlung besserer Routen oder der Auftragsverteilung an den nächstgelegenen Fahrer.
Ortung nichtmotorisierter Assets
Telematik-Systeme können gleichzeitig als Asset Tracker oder Geofence fungieren – auch, wenn das Gerät nicht motorisiert ist, sodass Anhänger ebenso wirksam verfolgt werden können wie Pkw und Lkw. So kann der Standort eines dieser Geräte schnell und einfach bestimmt und der Mitarbeiter zum nächstgelegenen Anhänger geschickt werden. Zudem lässt sich mithilfe der Asset Tracking Hardware auch eine Alarm-Funktion einrichten, die nicht autorisierte Nutzung verhindert oder eine Benachrichtigung verschickt, wenn ein Gerät einen festgelegten Raum verlässt.
Optimierung der Instandhaltung
Telematikdienste können dabei helfen, die Instandhaltung und das Maintenance Management zu optimieren. Mithilfe der Telematik können Betriebsstunden, zurückgelegte Strecken und ähnliche Werte einfach überwacht werden, sodass Wartungsarbeiten immer in den geeigneten Intervallen durchgeführt werden können. Auch die Überwachung des Kraftstoffverbrauchs oder anderer Fahrzeugdaten kann Aufschluss über mögliche Probleme geben sowie Einsparungspotenzial aufzeigen. Somit wird der Lebenszyklus des gesamten Fuhrparks verlängert.
Verbesserung der Sicherheit
Verkehrstelematik bietet erhöhte Sicherheit in mehr als nur einer Hinsicht. Zum einen dient sie als Diebstahlschutz oder Schutz vor unbefugter Nutzung, da Standorte jederzeit abgerufen werden können. Zudem eignen sich das Geofence-System, um Benachrichtigung bei unbefugter Nutzung zu versenden. Andererseits dienen gesammelte Fahrdaten der Evaluierung vom Fahrverhalten, die zur Unfallverhütung genutzt werden kann.
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Leichtere Bewertung von Versicherungsrisiken
Versicherungsgesellschaften bieten in vielen Fällen spezifische Telematik-Verträge an, deren Beiträge von der Einschätzung der Versicherung abhängen. So wird die Fahrweise der Fahrer gründlich analysiert – vor allem anhand der gefahrenen Geschwindigkeit, starken Bremsvorgängen und Kurvenfahrten oder hoher Beschleunigungen. Während risikofreudige höhere Beiträge zahlen, können vorbildliche Fahrer Versicherungsprämien erhalten.
Installation von Telematiksystemen
Einige Fahrzeughersteller, wie Volvo, GM oder Ford, arbeiten direkt mit Telematikdiensten zusammen und installieren die gewünschte Asset Tracking Hardware bereits ab Werk. Dieser Trend wird in kommenden Jahren weiterhin steigen und wahrscheinlich auch andere Hersteller betreffen, da IoT-Lösungen an Beliebtheit zunehmen. Für den Fall, dass Flottenfahrzeuge nicht mit einem Telematik System ausgestattet sind, kann der GPS-Tracker jedoch leicht nachgerüstet werden. Das geht beispielsweise mit batteriebetriebenen Trackern oder Lösungen, die direkt in das fahrzeugeigene System integriert werden.
Die sechs Vorteile für Ihre Transportlogistik
1. Produktivität
Zuverlässige GPS-Daten können Fahrern dabei helfen, Verkehrssituationen, Staus und auch Unwetter zu vermeiden oder sich bereits frühzeitig darauf einzustellen. Da auch Büromitarbeiter Zugriff auf die Standorte der einzelnen Fahrer haben, fällt die Koordination in der Transportlogistik leichter und kann auch im laufenden Betrieb angepasst werden. Das steigert die Produktivität der Fahrer.
2. Sicherheit
Durch die Erfassung diverser Fahrdaten können Fuhrparkunternehmer das Fahrverhalten ihrer Mitarbeiter genauer unter die Lupe nehmen. Bei Auffälligkeiten oder Problemen können spezielle Schulungen helfen, das Risiko zu verringern und die Sicherheit der Mitarbeiter zu erhöhen.
3. Flottenoptimierung
Das Wartungsmanagement kann mithilfe eines Telematiksystems verbessert werden. Vor allem Nutzfahrzeuge, die für die Produktivität von hoher Wichtigkeit sind, müssen entsprechend gewartet werden. Telematik hilft dabei, die optimalen Abstände zu identifizieren, indem die gelaufenen Stunden oder die gefahrenen Kilometer als Ausgangspunkt für eine Wartung genommen werden. Außerdem werden Fehlermeldungen am Fahrzeug sofort an die Telematik Software weitergegeben. So können Fuhrparks stets in einem einwandfreien Zustand gehalten werden.
4. Gesetzliche Inspektionen
Nachdem das Wartungsmanagement bereits zur Flottenoptimierung beigetragen hat, kann die Telematik auch dabei helfen, gesetzliche Inspektionen und TÜV-Termine für die gesamte Flotte einzuhalten. Werden die Inspektionsintervalle einmal in der Telematik-Software angelegt, erinnert diese automatisch bei jedem anstehenden TÜV-Termin. Somit sind Flottenbetreiber gesetzlich stets auf der sicheren Seite.
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5. Nachhaltigkeit
Ein erhöhter Kraftstoffverbrauch wirkt sich nicht nur negativ auf den Gewinn in der Transportlogistik aus, sondern hat auch einen Einfluss auf die Nachhaltigkeit und das Umweltbewusstsein. Durch Telematik können „Spritfresser“, wie beispielsweise Leerlaufzeiten oder beschleunigungsreiche Fahrten, identifiziert und die Fahrverhalten entsprechend optimiert werden. Auch Strecken, auf denen durchschnittlich mehr Kraftstoff verbraucht wird, können ermittelt und vermieden werden.
6. Software-Integration
Die Verwendung der GPS-Tracker allein kann natürlich nicht viel ausrichten, denn sie entfalten ihre Stärken erst mit der richtigen Software-Integration. Eine Software wie ToolSense sammelt die wichtigsten Daten und bereitet sie dank praktischer Analyse Tools auf, sodass sie vom Nutzer leicht zu interpretieren sind.
Fazit: Die Zukunft der Telematik
Telematik ist bereits ein großer Teil von ganzheitlichem Flottenmanagement und der Bedarf an zuverlässigen Flotten- und Asset Management Systemen wird auch in der Zukunft weiter steigen. Technische Neuerungen und Weiterentwicklungen bringen die Software bereits auf Smartphones und Tablets, weshalb davon auszugehen ist, dass die Telematik und weitere IoT Tools sich auch in Zukunft stark weiterentwickeln werden. Fuhrparkunternehmen, die mit der Konkurrenz mithalten wollen, sollten aus diesem Grund auf zuverlässige Telematiklösungen für ihre Flotte setzen. ToolSense bietet eine clevere Asset Management Lösung, mit der Flottenbetreiber die passende Hardware mit einer leicht bedienbaren Software kombinieren können, um ihre Produktivität zu erhöhen.
FAQ
Der Begriff Telematik setzt sich aus den Wörter Telekommunikation und Informatik zusammen.
Telematik sammelt mithilfe von Asset Tracking Hardware Fahrzeuginformationen, wie Standort, Fehlermeldungen, Kraftstoffverbrauch. Aber auch Informationen zum Fahrverhalten werden gesammelt und an die Telematik Software gesendet.
Telematiksysteme setzen sich aus der im Fahrzeug verbauten Hardware und der dazugehörigen Telematik Software zusammen. Die Hardware wird im Fahrzeug mit einer SIM-Karte verbunden – entweder über die On-Board-Diagnose oder einem CAN-BUS-Anschluss.
In der Verkehrstelematik werden Fahrzeugdaten gesammelt, verarbeitet und anschließend in der Telematik Software dargestellt.