Man findet sie auf allen Produkten im Supermarkt – von der Chipstüte bis hin zum Deospray – oder auf gelieferten Paketen der Post und anderen Zustellern. Die Rede ist natürlich von Barcodes. Diese Kombination aus dünnen und dicken Strichen dient selbstverständlich nicht der Zierde. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau es mit den Strichcodes auf sich hat, welche verschiedenen Arten es gibt, wo sie eingesetzt werden und wie man sie ausliest.
Das Thema kurz und kompakt
- Ein Barcode besteht aus nebeneinander angeordneten, unterschiedlich dicken Balken und deren leeren Zwischenräumen.
- In einem Barcode können viele verschiedene Informationen hinterlegt werden, z. B. zu einer Person, einer Maschine oder einem Produkt.
- Barcodes finden sich in vielen verschiedenen Lebensbereichen, darunter auch im Supermarkt, in der Medizin oder in der Logistikbranche.
- Ein Barcode ist individuell und kann mit einer entsprechenden Software erstellt werden.
Was ist ein Barcode?
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei einem Barcode um eine Kombination aus mehreren Strichen unterschiedlicher Dicke, die nebeneinander angeordnet sind. Bezeichnet wird er ebenfalls als Strichcode, Streifencode, Artikelnummer oder Balkencode. Alle Barcodes sind individuell in der Anordnung und Breite ihrer Striche und den Abständen dazwischen, obwohl das mit bloßem Auge nicht immer erkennbar ist. Ein Barcode Scanner oder eine Barcode Scanner App können diesen jedoch auslesen und erhalten so die im Barcode enthaltenen Informationen.
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Geschichtlicher Hintergrund
Bereits 1949 begannen Norman Joseph Woodland und Bernard Silver mit der Entwicklung der Barcode Technologie, auf die sie im Jahr 1952 ein Patent erhielten. Bis zur Durchsetzung der Barcodes mussten jedoch Jahrzehnte verstreichen, denn erst in den 70er-Jahren wurden die Balkencodes durch die US-amerikanische Supermarktkette Wal-Mart durchgesetzt, nachdem 1973 der UPC (United Product Code) eingeführt wurde. Bei dem ersten mit Strichcode versehenen Produkt, welches verkauft wurde, handelte es sich im Jahr 1974 um eine Packung Kaugummi. 1976 zog Europa mit der Einführung der EAN (European Article Number) – dem europäischen Äquivalent des UPC – nach. Ein Jahr darauf wurde in Deutschland durch die Carl Doderer KG die erste Kasse mit Barcode Scanner eingeführt.
Wie ist ein Barcode aufgebaut?
Ein traditioneller Barcode Aufbau besteht aus nebeneinander angeordneten Strichen verschiedener Dicke und deren weißen Zwischenräumen. Diese Striche oder Balken sind nach einer Codiervorschrift angeordnet, sodass sie mit einem Lesegerät ausgelesen und mit einer Barcode Software interpretiert werden können. Diese Codierung bedeutet, dass möglichst viele Informationen auf kleinem Raum zusammengefasst werden können.
Wie wird ein Barcode gelesen?
Um einen Barcode zu scannen, benötigt man einen Barcode Reader – auch Scanner genannt – oder eine Barcode App. Manchmal kommt auch ein Wireless Barcode Scanner zum Einsatz. Beim Scannen wird der Strichcode in seiner gesamten Breite von einem Laser oder von LEDs beleuchtet. Daraufhin reflektieren die schwarzen Balken und nicht eingefärbten Abstände dazwischen und senden Informationen an das Lesegerät in Form einer numerischen oder alphanumerischen Zeichenfolge. Diese kann anschließend vom System oder von der Barcode App interpretiert werden.
In vielen Fällen enthält ein Barcode ebenfalls eine sogenannte Selbstprüfung, die sicherstellen soll, dass die übermittelten Informationen korrekt sind. Entweder prüft das System oder die Barcode Scanner App die Anzahl der Balken oder greift auf eine Prüfziffer zurück. Da Balkencodes meist ein Start- und Stoppzeichen enthalten, die festlegen, in welchem Bereich gescannt werden soll, wird eine Prüfziffer vor dem Stoppsignal eingefügt. Das System oder die App prüft in diesem Fall, ob die Prüfziffer mit der errechneten Zahl übereinstimmt. Sollten die Prüfziffern nicht übereinstimmen, gibt die App einen Fehler aus.
Wie lässt sich ein Barcode erstellen?
Mit einer Barcode Software lässt sich ein individueller Strichcode schnell und einfach erstellen. Große Unternehmen nutzen dafür zwar eine professionelle Software, aber auch im privaten Bereich können eigene Codes mithilfe einer App oder eines Programms erstellt werden. Viele Webseiten bieten auch eine Barcode Erstellung direkt im Browser an.
Barcode Typen: Welche Arten von Barcode gibt es?
Seit 1949 die ersten Schritte in der Barcode Technologie unternommen wurden, haben sich verschiedene Barcode Typen entwickelt. Diese sehen nicht nur unterschiedlich auch, sondern haben zudem andere Einsatzbereiche, für die sie im Laufe der Zeit optimiert wurden.
1D Barcodes
Die eindimensionalen Streifencodes sind wahrscheinlich das, woran man bei diesem Begriff als Erstes denkt. Sie bestehen aus nebeneinander aufgereihten schwarzen Balken und Lücken unterschiedlicher Dicke und sind oft mit Zahlen- oder Buchstabenkombinationen unterlegt. Auch hier gibt es bereits unterschiedliche Formen, welche verschiedene Zwecke erfüllen und in anderen Bereichen zum Einsatz kommen. Es folgen die bekanntesten Beispiele eindimensionaler Codes:
- EAN-Code / UPC-Code – Hierbei handelt es sich um einen internationalen Code, der eine Prüfziffer enthalten muss. Die Drucktoleranz ist bei diesem Code sehr niedrig, aber dafür besitzt er einen hohen Daten- und Informationsgehalt. Verwendet wird dieser Barcode Typ für die Produktzuordnung, auf Medikamenten und Verpackungen.
- Codabar – Diese Barcode Art ist ein numerischer Code mit 6 zusätzlichen Sonderzeichen, der eine sehr hohe Drucktoleranz aufweist. Er wird meist im Kleinhandel oder im Gesundheitswesen angewendet.
- Code 128 – Hierbei handelt es sich um einen alphanumerischen Code mit sehr hoher Informationsdichte. Sogar ASCII-Zeichen können mit ihm abgebildet werden. Verwendet wird dieser in der Medizin und in der Logistikbranche. Er stellt den Nachfolger von Code 39 dar.
- Code 39 – Auch dieser Code wird in der Logistik und in der Medizin verwendet. Da er jedoch eine relativ geringe Informationsdichte hat, wird er nach und nach von Code 128 abgelöst.
- Code 2/5 Interleaved – Dieser Code besitzt einen hohen Informationsgehalt, aber nur eine geringe Drucktoleranz. Man findet ihn häufig in der Industrie und Logistikbranche.
2D Barcodes
Zweidimensionale Barcodes, auch 2D-Codes genannt, sind seit den 80er-Jahren in Gebrauch. Anstelle die Informationen nur auf der x-Achse zu verteilen, wird hier ebenfalls die y-Achse genutzt. Auch hier unterscheidet man verschiedene Untergruppen, die in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden. Die bekanntesten von ihnen sind:
- QR-Barcode – Auch der bekannte QR-Code ist ein Barcode und man benötigt kein spezielles Lesegerät, um an die enthaltenen Informationen zu gelangen. Stattdessen genügt eine Smartphone-Kamera. Der größte Vorteil ist, dass er auch noch gelesen werden kann, wenn 30 % des Codes zerstört sind.
- DataMatrix – Dieser 2D Barcode ist extrem kompakt und kann auch bei einer zerstörten Fläche von 25 % noch ausgelesen werden. Allerdings wird dafür eine spezielle Barcode Scanner Software benötigt.
- PDF 417 – Dieser Code hat eine flexible Höhe und Breite und kann mit herkömmlichen Geräten ausgelesen werden. Lediglich der Decoder muss dafür erweitert werden. Dieser Barcode findet sich auf Ausweisen und in der Logistikbranche.
3D Barcodes
3D Codes existieren, sind aber im Alltag nicht besonders häufig anzutreffen. Hier wird die dritte Dimension in den Codes durch Farbe und Helligkeit erreicht.
4D Barcodes
Ebenso wie dreidimensionale Codes finden vierdimensionale Strichcodes im Alltag kaum Anwendung. Es handelt sich hierbei um Animationen, bei der die vierte Dimension durch Zeit erreicht wird. Es werden verschiedene Barcodes nacheinander abgespielt, wodurch viel mehr Informationen als bei einem herkömmlichen Strichcode übertragen werden können.
Wie und wo werden Barcodes eingesetzt?
Die verschiedenen Barcode Typen haben viele unterschiedliche Anwendungsbereiche und finden sich demnach an vielen Stellen in unserem Alltag wieder.
Produkte
Eines der besten Barcode Beispiele ist die Verwendung auf Produkten und Waren. Ob im Supermarkt, im Elektronikhandel, in der Apotheke oder einem Spezialgeschäft – jedes Produkt ist mit einem individuellen Strichcode, in diesem Fall auch EAN genannt, versehen. Somit kann das Produkt eindeutig zugeordnet werden. Wird das Produkt an der Kasse eingescannt, erhält das System die notwendigen Informationen zum Produkt. Auch die ISBN auf der Rück- und Innenseite eines Buchs ist ein Beispiel für einen Barcode.
Versand
Die Post- und Lieferdienste, wie DPD, Amazon und GLS, nutzen ebenfalls Strichcodes, um Pakete zu versenden. Diese werden an verschiedenen Punkten des Lieferwegs gescannt, um eine Lieferverfolgung zu ermöglichen und am Ende sicherzustellen, dass das Paket angekommen ist. Auch Briefmarken, die selbst ausgedruckt werden, enthalten heute einen Barcode.
Gutscheine
Ein weiteres Barcode Beispiel findet sich im Portemonnaie vieler Menschen, denn Gutschein- oder Treuekarten funktionieren ebenfalls mit einem Strichcode. Da Kassen bereits mit einem Barcode Scanner bestückt sind, können so Bonuskarten oder Gutscheine einfach in das Kassensystem eingescannt werden. Aber auch Ausweise oder Identifikationskarten können einen Streifencode enthalten.
Es gibt praktische Barcode Apps für das Smartphone, die in Sekundenschnelle Produktinformationen übermitteln. Scannt man im Supermarkt den Barcode eines bestimmten Produkts, so erhält man kurz darauf die wichtigsten Informationen auf dem Handybildschirm. So findet man heraus, ob es sich um ein veganes oder vegetarisches Produkt handelt, ob Allergene enthalten sind, wie viel Zucker wirklich darin steckt oder ob umweltschädliche Stoffe vorhanden sind.
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Welchen Wert haben Barcodes für Unternehmen und Industrie?
Nicht nur als Privatperson, sondern auch als Unternehmen kann man von der Verwendung von Barcodes profitieren. Wie an den vorangegangenen Beispielen erkenntlich ist, vereinfacht der Einsatz von Barcodes viele Abläufe im Alltag und kann diese optimieren und beschleunigen. Das spart Zeit, Mühe und Arbeitskraft.
Vorteile in der Inventur und Logistik
Im Falle einer Inventur ist es besonders praktisch, wenn alle Artikel mit einem Barcode versehen sind. So können mithilfe eines mobilen Barcode Scanners für die Inventur die Bestände in kurzer Zeit ermittelt werden und die Mitarbeiter können sich während der gesamten Inventur frei im Lager bewegen. Aber nicht nur im Falle einer Inventur ist die Bestückung von Artikel mit einem Barcode von Vorteil, denn auch Bestellabläufe und der Versand können mithilfe von Strichcodes vereinfacht werden.
Vorteile für das Asset Management
Das ist aber bei Weitem nicht der einzige Punkt, an dem Unternehmen und Industrie von Barcodes profitieren können. Auch ToolSense, eine praktische Asset Management Plattform, nutzt Barcodes für das Geräte- und Maschinenmanagement. Hier wird jede Maschine und jedes Gerät mit einem QR-Code versehen, welcher bei Nutzung oder bei Problemen gescannt werden kann. Im System können so Laufzeiten einfach erfasst und ausgewertet werden. Auch Reparaturen oder Ersatzteilbestellungen werden vereinfacht. Unternehmen, welche die praktische QR-Code Technologie und ToolSense Plattform nutzen, können so 20 % Gerätekosten sparen, verzeichnen weniger Downtime und geben ihren Mitarbeitern mehr Zeit, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.
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Fazit
Barcodes nehmen seit vielen Jahrzehnten einen festen Platz in unserem Leben ein. Sie haben sich dabei so in unseren Alltag integriert, dass man kaum darüber nachdenkt, wie sehr sie viele Bereiche erleichtern. Von der Supermarktkasse, über den Briefversand, bis hin zum umfangreichen Asset Management. Hier sorgen die kleinen, unauffällig platzierten Balkenkonstellationen für effektives Arbeiten, große Zeitersparnis und eine lückenlose Nachverfolgung im privaten und professionellen Bereich.
FAQ
Ein Barcode ist eine individuelle Anordnung von verschieden dicken Streifen und leeren Zwischenräumen, die Informationen in Form numerischer und alphanumerischer Zeichenfolgen enthalten. Mithilfe eines Barcode Scanners oder einer App können diese Informationen ausgelesen werden.
Ein Barcode ist individuell und kann viele verschiedene Informationen enthalten. Es kommt also immer darauf an, welche Informationen vom Ersteller hinterlegt wurden.
Der Laser oder die LEDs in einem Barcode Scanner werden von den schwarzen Streifen und leeren Zwischenräumen eines Strichcodes reflektiert. Das System kann so die im Barcode abgelegten Informationen abrufen und interpretieren.
Ein Barcode Scanner scannt sowohl die schwarzen Balken als auch die leeren Zwischenräume. Die darin enthaltene numerische oder alphanumerische Zeichenfolge wird anschließend vom System interpretiert.
Ein QR-Code ist eine Form des Barcodes. Während die üblichen Strichcodes eindimensional sind, handelt es sich bei einem QR-Code um einen zweidimensionalen Strichcode.