Eine Inventur beschreibt eine regelmäßige Überprüfung des Bestandes eines Unternehmens, bei der der tatsächliche Bestand im Lager mit dem im Buchhaltungssystem verglichen wird. Dieser Ist-Soll-Vergleich ist von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass das Unternehmen ein genaues Bild über seine Vermögensgegenstände und mögliche Schulden hat. Nur so können die Finanzen effizient verwaltet werden. Es gibt verschiedene Arten von Inventuren, die sich in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen und Bedürfnissen unterscheiden. Dieser Artikel erklärt und vergleicht die verschiedenen Inventurarten und vermittelt einen Überblick.
Das Thema kurz und kompakt
- Eine Inventur ist ein Prozess zur Überwachung und Erfassung aller Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens.
- Arten von Inventur: Stichtagsinventur, zeitnahe Stichtagsinventur, permanente Inventur, Stichprobeninventur und verlegte Inventur.
- Alle Unternehmen, die Güter verkaufen oder produzieren, sind nach dem Gesetz zur Inventur verpflichtet.
- Eine Inventur hilft dabei, den Bestand aktuell und korrekt zu halten, Zeit und Kosten zu sparen und bessere Entscheidungen zu treffen.
Die gängigsten Inventurarten im Vergleich
In Deutschland sind Unternehmen durch das Handelsgesetzbuch (§ 238 HGB) und das Steuerrecht (§ 146 AO) verpflichtet, regelmäßig eine Inventur durchzuführen. Zudem ist eine solche Bestandsaufnahme ein wichtiges Element des Finanzmanagements. Es gibt verschiedene Arten von Inventuren, die sich in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen und Bedürfnissen unterscheiden. Die fünf wichtigsten Inventurarten sind:
- Stichtagsinventur
- Zeitnahe Stichtagsinventur
- Permanente Inventur
- Stichprobeninventur
- Verlegte Inventur
Jede dieser Inventurarten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich für unterschiedliche Branchen und Geschäftsbereiche. Ein Verständnis der fünf Varianten ist daher wichtig, um die bestmögliche Methode für das eigene Unternehmen auszuwählen.
Stichtagsinventur
Die Stichtagsinventur wird zu einem festen Zeitpunkt, meist am Ende eines Geschäftsjahres, durchgeführt. Hierbei wird der Bestand im Lager mit dem Buchhaltungssystem verglichen. Die Vorteile dieser Methode sind, dass sie einfach durchzuführen ist und ein genaues Bild des Bestandes vermittelt. Häufig findet eine solche Bestandsaufnahme am Ende des Geschäftsjahres (Stichtag zum Beispiel am 31. Dezember) statt. Ein Nachteil ist, dass sie zeitaufwendig ist und es zu Fehlern kommen kann, wenn die Bestände sich während des Jahres verändert haben. Die Stichtagsinventur wird häufig in Handelsunternehmen und kleinen Betrieben genutzt.
Zeitnahe Stichtagsinventur
Die zeitnahe Stichtagsinventur wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Hierfür erhält das Unternehmen einen Spielraum von bis zu 10 Tagen nach dem Bilanzstichtag. Durch die Inventur wird sichergestellt, dass das Unternehmen ein aktuelles Bild des Bestandes hat. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass Fehler schnell erkannt werden können. Nachteilig ist jedoch, dass sie zeit- und arbeitsaufwendiger ist als eine reine Stichtagsinventur. Diese Inventurart wird oft in größeren Unternehmen genutzt und findet in Branchen statt, in denen eine schnelle Reaktion auf Veränderungen im Bestand erforderlich ist.
Permanente Inventur
Die permanente Inventur – auch fortlaufende Inventur genannt – ist eine laufende Überprüfung des Bestandes, die das ganze Jahr über stattfindet. Hierdurch wird ein ständiger Überblick über Warenbestände gewährleistet. Auch diese Methode hat den klaren Vorteil, dass Fehler schnell erkannt werden können. Allerdings ist sie auch sehr zeitaufwendig und teuer in der Durchführung. Die permanente Inventur wird häufig in Großunternehmen genutzt, die eine genaue Überwachung ihres Bestandes benötigen.
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Stichprobeninventur
Bei der Stichprobeninventur wird nur ein Teil des Bestandes überprüft, um Zeit und Kosten zu sparen. Diese Methode ist vorteilhaft, da sie schnell und kosteneffizient durchgeführt werden kann. Jedoch erhält das Unternehmen nur einen ungenauen Überblick über den Bestand. Die Stichprobeninventur wird häufig in Branchen genutzt, in denen eine genaue Überwachung des Bestandes nicht erforderlich ist, aber trotzdem eine regelmäßige Überprüfung durchgeführt werden sollte. Im Handelsgesetzbuch (§ 241 HGB) wird dieses Verfahren zusätzlich geregelt.
Verlegte Inventur
Die verlegte Inventur ist eine besondere Art der Inventur, bei der der Bestand zu einem anderen Zeitpunkt erfasst wird. Das bedeutet, dass die Inventur bis zu zwei Monate nach oder bis zu drei Monate vor dem Bilanzstichtag durchgeführt werden kann. Diese Inventurart macht ein Unternehmen bei der Durchführung besonders flexibel und Differenzen können in Ruhe aufgedeckt und analysiert werden. Allerdings birgt die verlegte Inventur durch ihre Vor- und Rückrechnung ein größeres Fehlerpotenzial. Die Berechnung erfolgt – je nach Durchführungsdatum – auf unterschiedliche Weise.
Bei der Berechnung für eine Inventur nach dem Bilanzstichtag werden die Werte auf den Bilanzstichtag zurückgerechnet. Eine solche Rückrechnung zum Stichtag bedeutet, dass Zukäufe subtrahiert und Verkäufe addiert werden, wie das folgende Beispiel zeigt:
Inventurwert: 70.000 €
– Zukäufe: 13.500 €
+ Verkäufe: 60.000 €
Inventurbestand zum Stichtag = 116.500 €
Wird die verlegte Inventur vor dem Bilanzstichtag durchgeführt, werden die Werte fortgeschrieben. Dabei werden Zukäufe addiert und Verkäufe subtrahiert. Die Beispielrechnung dafür sieht so aus:
Inventurwert: 70.000 €
+ Zukäufe: 13.500 €
– Verkäufe: 60.000 €
Inventurbestand zum Stichtag = 23.500 €
Wie wird eine Inventur durchgeführt?
Grundsätzlich gibt es drei Methoden, mit denen eine Inventur traditionell durchgeführt werden kann:
- Körperliche Inventur: Die körperliche Inventur ist eine Methode, bei der der tatsächliche Bestand mit dem Buchhaltungssystem verglichen wird. Hierbei werden die Artikel im Lager manuell erfasst und mit den Daten im Buchhaltungssystem verglichen. Diese Methode eignet sich besonders für kleine Unternehmen mit einem geringen Bestand.
- Buchinventur: Die Buchinventur ist eine Methode, bei der die Daten im Buchhaltungssystem mit den tatsächlichen Artikeln im Lager verglichen werden. Hierbei werden keine Artikel manuell erfasst, sondern es wird nur auf die Daten im Buchhaltungssystem zurückgegriffen. Diese Methode eignet sich besonders für große Unternehmen mit einem hohen Bestand.
- Anlageninventur: Die Anlageninventur ist eine Methode, bei der Anlagen, wie z. B. Maschinen, Geräte oder Gebäude, erfasst werden. Hierbei werden die tatsächlichen Anlagen mit den Daten im Buchhaltungssystem verglichen. Diese Methode ist besonders für Unternehmen geeignet, die große Anlagen haben und eine genaue Überwachung dieser Anlagen benötigen.
Alle genannten Inventurarten und die Methoden zur Durchführung bzw. das Inventar Management haben ihre Vor- und Nachteile. Daher ist es wichtig, die Anforderungen und Bedürfnisse des Unternehmens individuell zu betrachten und die jeweils geeignete Inventurmethode auszuwählen.
Die Vorteile von Inventursoftware
Eine Inventar-Management-Software kann bei der Durchführung einer körperlichen Bestandsaufnahme, Buch- oder Anlageninventur in mehreren Bereichen helfen:
- Zeitersparnis: Eine Inventursoftware kann die Zeit, die für die Durchführung einer Inventur benötigt wird, erheblich reduzieren, indem sie automatisch Daten sammelt und verarbeitet.
- Genauigkeit: Die Genauigkeit der Inventur wird durch den Einsatz einer Inventursoftware erhöht. Da Daten automatisch gesammelt und verarbeitet werden, verringern sich die Fehler, die bei einer manuellen Inventur auftreten können.
- Überwachung: Mit einer Software wird der Bestand in Echtzeit überwacht und Alarm ausgelöst, wenn Veränderungen im Inventar erkannt werden. Hierdurch können Unternehmen schneller reagieren, wenn sich der Bestand ändert.
- Überblick: Eine Inventursoftware bietet einen Überblick über den gesamten Bestand, einschließlich Lagerort, Lagerbestand und Verkaufsdaten. Hierdurch können Betriebe bessere Entscheidungen treffen, wenn es um die Überwachung des Bestandes und die Bestellung neuer Artikel geht.
Insgesamt kann eine Inventursoftware bei der Durchführung einer körperlichen Bestandsaufnahme, Buch- oder Anlageninventur Zeit und Kosten sparen und gleichzeitig die Genauigkeit der Überwachung des Bestands erhöhen.
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Fazit: Spare Zeit durch die Inventursoftware von ToolSense
Inventurarten sind wichtige Methoden, die Firmen nutzen können, um ihren Bestand zu erfassen und zu überwachen. Die Wahl der richtigen Inventurmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Branche, in der das Unternehmen tätig ist, und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Eine Inventur kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden, wie beispielsweise durch eine körperliche Bestandsaufnahme, Buchinventur oder Anlageninventur.
ToolSense ist eine Inventur-Management-Software, die Unternehmen bei der Verwaltung und Überwachung ihres Bestandes unterstützen kann. Mit der ToolSense Asset Management Software können Unternehmen den Inventurprozess automatisieren und Zeit sparen, während gleichzeitig die Fehlerquote bei der Durchführung einer Inventur verringert wird. Weiterhin bietet ToolSense Echtzeit-Inventurüberwachung und Alarmfunktionen, die es Firmen ermöglichen, schnell auf Veränderungen im Bestand zu reagieren. So können Unternehmen einen Überblick über den gesamten Bestand erhalten, was es ihnen ermöglicht, wirtschaftlichere Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Überwachung des Bestandes und die Bestellung neuer Artikel geht. Inventurvereinfachungsverfahren wie ToolSense helfen Unternehmen dabei, Zeit und Kosten zu sparen und gleichzeitig die Genauigkeit ihrer Inventarisierung zu erhöhen.
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FAQ
Es gibt fünf Inventurarten: Stichtagsinventur, zeitnahe Stichtagsinventur, permanente Inventur, Stichprobeninventur und verlegte Inventur.
Es gibt fünf Inventurarten.
Alle Unternehmen, die Güter verkaufen oder produzieren, sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine Inventur zu machen.
Es gibt keine „beste“ Inventurmethode, da sie von der Größe des Unternehmens, der Branche und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens abhängt.
Hierbei handelt es sich um eine Inventurart, bei der dem Unternehmen ein Zeitraum von 10 Tagen nach dem Bilanzstichtag gewährt wird.
Eine Inventur ist ein Prozess, bei dem das Inventar eines Unternehmens erfasst und überwacht wird, um sicherzustellen, dass die Bestände aktuell und korrekt sind.
Dieser Artikel wurde mit Hilfe von KI-Technologie erstellt und von unserer Redaktion redigiert und auf Fakten geprüft.