Die Unfallverhütungsvorschriften, kurz UVV, sehen die Durchführung bestimmter Verfahren vor, um die Sicherheit von Betriebs- und Arbeitsmitteln zu gewährleisten. Zu diesen für jedes Unternehmen verbindlichen Verfahren zählt auch die UVV-Prüfung. Sie ist darauf angelegt, Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sicherzustellen. Wie die UVV richtig umgesetzt wird, erklärt der folgende Beitrag.
Das Thema kurz und kompakt
- Die UVV-Prüfung gemäß DGUV-Vorschrift 70 und § 10 Arbeitsschutzverordnung dient der Kontrolle von PKWs, Maschinen und Werkzeugen zur Gewährleistung der Arbeits- und Verkehrssicherheit am Arbeitsplatz.
- Da es sich bei den DGUV-Vorschriften um verbindliche Rechtsnormen handelt, sind die UVV-Prüfungen für alle Unternehmen verpflichtend und müssen von einer sachkundigen Person durchgeführt werden.
- Digitale Lösungen im Maschinenmanagement erleichtern die UVV-Prüfung und sparen Zeit sowie Kosten.
Was ist eine UVV-Prüfung?
Bei der UVV-Prüfung nach 57 BGV D29 Vorschrift 70 handelt es sich um eine Kontrolle, die sich auf alle betrieblichen Prozesse im Zusammenhang mit technischen Betriebs- und Arbeitsmitteln bezieht. Unternehmen sind verpflichtet, die Unfallverhütungsvorschriften regelmäßig von einer befähigten, sachkundigen Person durchführen zu lassen.
Darüber hinaus ist gemäß § 10 Arbeitsschutzverordnung eine regelmäßige Unfallverhütungsvorschrift-Prüfung für Maschinen durchzuführen. Arbeitgeber sind also verpflichtet, Wartungsmaßnahmen durchzuführen und auf diesem Weg sicherzustellen, dass alle Arbeitsmittel (elektrische Maschinen, Werkzeuge, Hilfsmittel) den geltenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entsprechen. Auch durch diese Prüfung sollen Sicherheitsrisiken reduziert werden.
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Was wird geprüft?
Die jährlich durchzuführende Prüfung der Unfallverhütungsvorschrift bezieht sich auf folgende Arbeitsbereiche:
- UVV-Prüfung für elektrische Anlagen
- UVV-Prüfung für PKW
- UVV-Prüfung für Baumaschinen
- UVV-Prüfung für Maschinen
- UVV-Prüfung für Tore
- UVV-Prüfung für Autos
- UVV-Prüfung für LKW
- UVV-Prüfung für Stapler
- UVV-Prüfung für Handhubwagen
Bei der Prüfung geht es vor allem um die Betriebssicherheit, die sich aus Aspekten der Arbeits- und Verkehrssicherheit zusammensetzt. Etwaige Mängel sind sofort zu beheben. Nach erfolgreicher UVV-Fahrzeugprüfung wird das Fahrzeug mit einer Prüfplakette ausgestattet.
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Checkliste UVV-Prüfung
Eine Übersicht darüber, was bei der UVV für Fahrzeugkontrolle untersucht wird, bietet diese Checkliste UVV-Prüfung für PKW:
- Allgemeine Schadensfreiheit
- Vorhandensein von Warnkleidung, beispielsweise Warnwesten
- Vorhandensein von Vorrichtungen zur Ladungssicherung
- Verkehrssicherheit des Fahrzeugs innen und außen sowie Vorhandensein von Pannen- und Hilfsmitteln, beispielsweise Beleuchtung, Spiegel, Scheibenwischer, Airbags, Gurte, Signalhorn, Anzeigen, Warndreieck, Erste-Hilfe-Kasten
- Funktion der Bremsen
- Lenkung und Hydraulik
- Reifen
- Anhängerkupplung
Der Zustand für elektronische Betriebsmittel ist nach folgender Checkliste UVV-Prüfung für elektrische Anlagen und Maschinen zu prüfen:
- Gebrauchs- und Funktionsfähigkeit
- Maschinensicherheit bzw. ordnungsgemäßer und sicherheitstechnischer Zustand
- Maßnahmen gegen Blitzeinwirkung und Überspannung
- Schutz gegen elektrisch gezündeten Brand
- Schutz gegen elektrischen Schlag
- Energieeinsparung
- Vorhandensein von Warnschildern
Welche Nachweise müssen erbracht werden?
Doch welche Nachweise sind im Rahmen der UVV zu erbringen? Zunächst sind Gewerbetreibende verpflichtet, ein Prüfbuch zu führen. In einer Checkliste UVV-Prüfung für Fahrzeuge beziehungsweise einem UVV Prüfprotokoll für Maschinen werden dann Angaben zur prüfenden Person, dem Prüfungsumfang, dem Prüfungsdatum und die festgestellten Mängel schriftlich festgehalten. Außerdem können eventuelle Sicherheitsbedenken geäußert werden und es wird vermerkt, ob die Fortführung des Betriebs möglich ist. Ebenfalls dokumentiert wird – falls nötig – das Datum für die Nachprüfung.
Warum gibt es die Unfallverhütungsvorschrift?
Die UV-Vorschriften zielen darauf ab, Einschränkungen der Arbeitssicherheit und damit mögliche Unfallursachen abzubauen. Schließlich büßen technische Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen mit der Zeit an Funktionstüchtigkeit ein. Aufgrund von Verschleiß oder Korrosion arbeiten sie irgendwann nicht mehr so, wie sie eigentlich sollen. Die Folgen dieser funktionalen Einbußen können Produktionsmängel, aber auch Sicherheitseinschränkungen sein.
Um die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit ihrer Geräte zu gewährleisten, geben bereits die Hersteller Prüftermine, genauer gesagt bestimmte Intervalle für die Wartung ihrer Produkte vor. Die UVV gibt Betrieben zusätzliche Vorschriften und Prüfintervalle an die Hand, die im Rahmen der Betriebssicherheitsverordnung eingehalten werden müssen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, riskiert ein Bußgeld.
Ist die UVV-Prüfung Pflicht?
Gemäß § 14 SGB VII haben die Berufsgenossenschaften als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung einen Präventionsauftrag und erlassen in diesem Rahmen DGUV-Vorschriften. Genehmigt werden diese durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Bei den Vorschriften zur Unfallverhütung handelt es sich also um verbindliche Rechtsnormen. Arbeitgeber sind daher gesetzlich an die Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gebunden und haben keine Möglichkeit, sich von der Pflicht zur Fahrzeugprüfung zu befreien.
Was passiert demjenigen, der fahrlässig oder vorsätzlich gegen die DGUV-Vorschriften nach § 57 verstößt?
In diesem Fall liegt eine Ordnungswidrigkeit vor und Fuhrparkleitern droht ein Bußgeld. Betriebe, die dauerhaft gegen die DGUV-Vorschriften verstoßen, kann nach Durchführung entsprechender Sanktionen sogar die gewerberechtliche Erlaubnis entzogen werden. Es ist also enorm wichtig, die jährliche Prüfung zur Unfallverhütungsvorschrift des eigenen Fuhrparks nach DGUV-Vorschrift 70 durchzuführen.
Wer darf eine UVV-Prüfung machen?
UVV-Prüfungen sind von einer sachkundigen Person durchzuführen. Wer Sachkundiger ist, hängt vom jeweiligen Fachgebiet ab. Als sachkundig gilt in der Regel, wer aufgrund einer fachlichen oder produktspezifischen Ausbildung oder Berufstätigkeit die Fähigkeit besitzt, eine solche Prüfung auf korrekte Art und Weise durchzuführen. Darüber hinaus kann diese Befähigung auch einer Person mit einschlägigen Erfahrungen zugesprochen werden.
Die Person bzw. der Fuhrparkverantwortliche muss über die entsprechenden Kenntnisse der Unfallverhütungsvorschriften und des Arbeitsschutzes verfügen, außerdem muss sie die allgemeinen Normen der Technik, die diesbezüglichen Richtlinien der EU und die Bestimmungen der VDE-Prüfung kennen. Letztere schützt vor Geräteschäden und bildet damit eine wichtige Voraussetzung für die Arbeitssicherheit in Betrieben.
Was sind die Kosten für eine UVV-Prüfung?
Wie hoch der UVV-Prüfung Preis jeweils ausfällt, ist abhängig von den zu untersuchenden Fahrzeugen und Maschinen. Da die UVV-Prüfungen regelmäßig stattfinden und von der Hebebühne bis zum Stapler alle Fahrzeuge und Maschinen erfassen müssen, können die Kosten entsprechend hoch ausfallen. So betragen die Kosten für die UVV-Prüfung für einen Bagger und andere Baumaschinen zwischen etwa 40 und 80 Euro. Je nach Fahrzeugart können die Kosten für die UVV-Prüfung für Fahrzeuge zwischen etwa 20 und 110 Euro betragen.
Wer Kosten sparen will, sollte die UVV-Prüfung der Fahrzeuge gemeinsam mit der Hauptuntersuchung vornehmen lassen. Dadurch reduzieren sich die Kosten pro Fahrzeug häufig und liegen nur noch bei etwa 25 bis 50 Euro.
Immer mehr Arbeitgeber und Fuhrparkleiter nutzen digitale Lösungen für die schnelle und einfache Durchführung der UVV-Prüfung. Durch die digitale Unterweisung des Fahrpersonals in einer entsprechenden Service- und Maschinenmanagement Software entfällt die meiste Arbeit auf Seite der Fuhrparkverantwortlichen. Die Mitarbeiter können sowohl die Unterweisung als auch die Prüfung ganz einfach von ihrem Smartphone aus vornehmen. So lassen sich echte Kosten sparen.
UVV-Prüfung vs. Hauptuntersuchung (HU)
Die Prüfung nach DGUV bezieht sich auf das Fuhrpark- und Flottenmanagement in gewerblichen Betrieben und untersucht sowohl die Verkehrs- als auch die Arbeitssicherheit. Dahingegen werden im Rahmen der Hauptuntersuchung alle zulassungspflichtigen Fahrzeuge kontrolliert. Hierbei geht es ausschließlich um die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge.
Die Hauptuntersuchung ist auch als TÜV-Prüfung bekannt. Sie ist regelmäßig durchzuführen, das Prüfintervall beträgt 12 oder 24 Monate. Dass Fahrzeughalter in regelmäßigen Abständen eine Hauptuntersuchung durchführen lassen müssen, ergibt sich aus § 29 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Sollte das Fahrzeug nicht mehr verkehrssicher sein, sind die entsprechenden Mängel unverzüglich zu beheben. Lässt sich die Verkehrssicherheit nicht wiederherstellen, wird dem Fahrzeug die Zulassung entzogen.
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Wie oft muss eine UVV-Prüfung durchgeführt werden?
Lange Zeit mussten die UVV-Kontrollen mindestens einmal im Jahr vorgenommen werden. Heute dagegen überlässt die Betriebssicherheitsverordnung es dagegen der Verantwortung der Betreiber und Unternehmer, in welchen zeitlichen Intervallen die Prüfung von Geräten und Arbeitsmitteln stattfindet. Die zeitlichen Abstände der UVV-Prüfung sind vom Arbeitgeber in Form einer Beurteilung der Gefährdung durch Fahrzeuge und Arbeitsmittel festzulegen.
Möglichem Missbrauch oder der Verlängerung der Prüfungsintervalle zum Zweck der Kosteneinsparung wird allerdings Vorschub geleistet. In den Richtlinien der Berufsgenossenschaften ist nämlich vermerkt, dass eine Änderung der Prüfungsfristen nur dann zulässig ist, wenn dies zwingend notwendig ist. Dafür muss der Betreiber zuvor einen Nachweis vorlegen, der plausibel erklärt, warum ein Prüfungsintervall von einem Jahr überschritten werden sollte.
Digitale UVV-Prüfung mit ToolSense
ToolSense ist eine hilfreiche Software für die UVV-Prüfung. Dank der praktischen UVV-Prüfungs-App haben Fuhrparkleiter wie Mitarbeiter schnell und einfach die Möglichkeit, digitale Dokumentationen für Fahrzeuge und Maschinen zu erstellen. Die ToolSense-Leistungen für die Unfallverhütungsvorschriften im Überblick:
Digitale Dokumentation für alle Maschinen und Fahrzeuge
Mit ToolSense können Fuhrpark-Betreiber und ihre Mitarbeiter für alle Maschinen und Arbeitsmittel digital Wartungsregeln sowie Prüfintervalle festlegen. Zum Zeitpunkt des Termins erhält die zuständige Person automatische Benachrichtigungen über die App. Die Erinnerungen enthalten Informationen dazu, was – zum Beispiel nach DGUV – zu tun ist.
Digitale Schadensmeldung
ToolSense bietet die Möglichkeit, Tickets für Maschinen und Arbeitsmittel zu erfassen und an die zuständige Abteilung weiterzuleiten. So lassen sich beispielsweise Schadensmeldungen mittels QR-Code versenden. Mitarbeiter, die ein Problem mit einer Maschine melden wollen, können den von ToolSense zur Verfügung gestellten QR-Code einscannen und mit wenigen Klicks ihr Problem beschreiben.
Das daraufhin automatisch generierte Ticket wird an den zuständigen Mitarbeiter gesandt. Dieser kann alle mitgeschickten Informationen sehen und außerdem die Lebenslaufakte Maschine öffnen. Er hat die Möglichkeit, das Ticket zu bearbeiten oder zu delegieren.
Vereinfachtes Maschinen- und Betriebsmittelmanagement
Ganz unabhängig vom jeweiligen Hersteller, können Maschinen mit ToolSense in einer zentralen Oberfläche verwaltet werden. Für die Abbildung eines kompletten Maschinen- und Geräteparks reicht bereits ein einfacher Excel-Import. Jede Maschine erhält anschließend einen eindeutigen QR-Code, der an der Maschine angebracht werden kann. Auf diese Art und Weise können alle Bediener die Maschine jederzeit identifizieren und Aktionen vornehmen.
Die Vorteile von ToolSense bei der UVV-Prüfung
- Alle Geräteprozesse – darunter auch Prüfungen wie die UVV – lassen sich schnell und unkompliziert digitalisieren.
- Jede Maschine hat eine eigene Lebenslaufakte, in der alle relevanten Aktionen gespeichert werden.
- ToolSense ist ein einfaches, schnelles Tool, das von allen Mitarbeitern ohne viel Schulungsaufwand angewendet werden kann.
Fazit
Bei den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) handelt es sich um Vorschriften der Berufsgenossenschaften. Die entsprechenden Regelungen zum Umgang mit Fahrzeugen und Arbeitsmitteln dienen dem Arbeitsschutz und sind in der Betriebssicherheitsverordnung festgelegt. Betreiber sind verpflichtet, alle eingesetzten Fahrzeuge, Maschinen und Arbeitsmittel in Abständen von maximal einem Jahr durch eine befähigte Person kontrollieren zu lassen. Immer mehr Fuhrparkleiter nutzen für die UVV-Prüfung digitale Lösungen wie ToolSense.
FAQ
Betriebe sind gesetzlich verpflichtet, regelmäßig zu überprüfen, ob ihre Betriebsfahrzeuge und Maschinen in einem verkehrs- und betriebssicheren Zustand sind. Bei der Unfallverhütungsvorschrift, die von den Berufsgenossenschaften vorgeschrieben wird, werden Arbeitsmittel auf ihren Verschleiß sowie andere schädigende Einflüsse überprüft. Bei der UVV-Prüfung geht es neben der Betriebssicherheit insbesondere um den Arbeitsschutz der Mitarbeiter.
Bei der UVV-Prüfung für Kfz kontrolliert man die Arbeits- sowie die Verkehrssicherheit des jeweiligen Fahrzeugs. Die Betriebsfahrzeuge werden dafür innen und außen untersucht, ihr Zustand wird mittels einer Checkliste schriftlich dokumentiert. Dabei werden neben der Bereifung und der Bremsfunktion auch die Ladungssicherung, mobile An- und Bauteile, die Anhängerkupplung sowie das Vorhandensein von Warn- und Hilfsmitteln (Warndreieck und Verbandkasten) überprüft.
UVV-Prüfungen dürfen ausschließlich von sachkundigen, befähigten Personen durchgeführt werden. Als solche gelten Personen, die durch ihre Berufstätigkeit, eine Ausbildung oder einschlägige Berufserfahrung entsprechende Fachkenntnisse erworben haben.
Ja, die DGUV-Vorschriften sind im Rahmen der Unfallprävention eine verbindliche Rechtsnorm und damit für alle Arbeitgeber und Flottenbetreiber verpflichtend.