In der Praxis geraten die Begriffe Inspektion, Wartung und Reparatur sowie Instandsetzung und Instandhaltung schnell durcheinander. Falsch wäre es, sie synonym zu gebrauchen. Denn jeder bedeutet etwas anderes. Was sie eint, ist der Zweck, Maschinen am Leben und Ausfallzeiten und Kosten gering zu halten.
Das Thema kurz und kompakt
- Inspektion, Instandsetzung und Wartung erhalten die Funktionsfähigkeit von Maschinen und Anlagen, sind aber nicht gleichzusetzen.
- Die Instandhaltung ist der Begriff, der alle diese Maßnahmen zusammenfasst.
- Erst in der Kombination der Maßnahmen erreichen die Betriebe das gewünschte Ziel in der Instandhaltung.
Was ist unter Instandhaltung zu verstehen?
Worum es sich bei einer Instandhaltung handelt, ist kein Gegenstand der Interpretation. Denn in den DIN 31051 sind der Begriff und der Prozess genau geregelt. Demnach handelt es sich um die Gesamtheit der Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des Sollzustands von Maschinen und Anlagen.
Entscheidend ist, dass es sich bei der Instandhaltung um einen Oberbegriff handelt, dem die Inspektion, die Wartung und die Instandsetzung unterzuordnen sind. Auf diese Weise lässt sich bereits Ordnung in die Begrifflichkeiten bringen. Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, von einem Unterschied zwischen Instandhaltung und Instandsetzung zu sprechen. Denn die Instandhaltung umfasst die Instandsetzung.
Die Sicherheit elektrischer Anlagen und Maschinen zu wahren, ist ein wichtiger Teil der Instandhaltung. Daher ist es zwingend notwendig, sämtliche Betriebsmittel in regelmäßigen Abständen von einer qualifizierten Elektrofachkraft durch Prüfprotokolle prüfen zu lassen.
Was beinhaltet die Instandhaltung?
Die Instandhaltung umfasst alle Maßnahmen, die dem Erhalt der Funktion von Anlagen und Maschinen dienen. Sie setzt sich zusammen aus der Inspektion, der Wartung, der Reparatur und der Instandsetzung.
Was ist der Unterschied zwischen vorausschauender und vorbeugender Instandhaltung?
Bei der vorausschauenden Instandhaltung versucht der Betrieb nur jenen Problemen vorausschauend zu begegnen, die besonders riskant sind. Diese könnten zum Beispiel zu Ausfallzeiten führen. Bei der vorbeugenden Instandhaltung hingegen finden alle Probleme Berücksichtigung.
Diese Unterscheidung stammt aus dem englischen Sprachgebrauch. Die vorausschauende Instandhaltung nennt sich dort Predictive Maintenance. Die vorbeugende Instandhaltung heißt Preventive Maintenance. Im Prinzip handelt es sich dabei um unterschiedliche Strategien für die Instandhaltung, die andere Ziele verfolgen. Beide sind in der Praxis der Betriebe üblich.
Welche Ziele verfolgt die Instandhaltung?
Die Instandhaltung verfolgt im Wesentlichen zwei wichtige Ziele. Zum einen soll sich der Ist-Zustand der Anlage oder Maschine feststellen lassen. Der Betrieb erhält Informationen darüber, inwiefern diese noch einsetzbar sind und ihre Funktion erfüllen können. Zum anderen soll die Instandhaltung den Sollzustand wahren oder diesen wiederherstellen.
Die Überschneidungen mit den Begriffen Wartung und Inspektion sind hier bereits erkennbar. Auch die Inspektion hat eine Feststellungs- und Beurteilungsfunktion. Und alle umfassen Maßnahmen, welche die Lebensdauer der Anlagen erhöhen und zur Beseitigung von Störungen beitragen.
In vielen Fällen besteht eine gesetzlich geregelte Instandhaltungspflicht. Das ist gerade dann gegeben, wenn die öffentliche Sicherheit betroffen ist. Die Regelungen sollen aber auch dabei helfen, einem Ausfall der Systeme vorzubeugen und sind in dieser Hinsicht im Interesse der Unternehmen.
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Wo ist Instandhaltung besonders wichtig?
Die Instandhaltung kann aus unterschiedlichen Gründen in vielen Branchen und Betrieben wichtig sein. Eine besondere Bedeutung erlangt sie überall dort, wo Menschen durch versagende technische Systeme oder Maschinen zu Schaden kommen könnten. In einigen Fällen können diese Sicherheitsfragen eine derart große Relevanz gewinnen, dass die Überwachung der Instandhaltung in der Verantwortung des Staates liegt. Zu den Beispielen gehören der Schienenverkehr oder Brücken.
Instandhaltungsaufgaben sind überall dort nicht zu vernachlässigen, wo Mitarbeiter in der Nähe der Maschinen, Anlagen oder Betriebsmitteln tätig sind. Wann immer ein Sicherheitsrisiko durch versagende Systeme besteht, investieren die Unternehmen konsequent in die Instandhaltung. Das dient auch der rechtlichen Absicherung, weil sich die Betriebe eventuell Haftungsfragen gegenübersehen.
Was ist unter Inspektion zu verstehen?
Die Inspektion ist Teil der Instandhaltung technischer Systeme. Dabei geht es um die Feststellung des Ist-Zustands. In welchem Zustand befindet sich die Anlage oder Maschine aktuell und wie gut kann sie ihre Funktion erfüllen? Nach der Inspektion erfolgt die Dokumentation des festgestellten Zustands.
Die Überprüfung im Rahmen der Inspektion ist umfassend. Sie bezieht sich auf alle Anlagenteile und berücksichtigt auch verschiedene Einstellungen und Werte. Neben der Feststellung der Funktion erfolgt eine Überprüfung der Sicherheit.
Folgende Maßnahmen umfasst die Inspektion:
- Sichtprüfungen an Verschleißteilen
- Verschleißmessungen
- Korrosionsprüfungen
- Bewertungen der Abnutzung
- Vergleiche von Ist- mit Soll-Werten
- Ursachenermittlungen für Abnutzungen
Hierbei handelt es sich nicht um eine abschließende Aufzählung. Die Inspektion findet in festgelegten Intervallen statt durch eine befähigte Person. Wie oft eine Inspektion erforderlich ist, hängt von Faktoren wie der Maschinenauslastung oder Umwelteinflüssen ab.
Was ist unter Wartung zu verstehen?
Nach DIN 31051 umfasst die Wartung Maßnahmen zur Verzögerung der Abnutzung des Abbaus des vorhandenen Abnutzungsvorrats. Zur Aufgabe der Wartung gehört also die Wiederherstellung des Sollzustands. Die Anlagen unterliegen der Abnutzung, Wartungen sollen diese verlangsamen oder verhindern. Unter Wartung verstehen wir daher die Arbeiten, die an den Anlagen zu diesem Zweck stattfinden. Ähnlich wie bei der Inspektion erfolgt hinterher eine Dokumentation aller durchgeführten Maßnahmen. Damit ist nachvollziehbar, welche Wartungen die einzelnen Anlagen bereits erhalten haben.
Eine wichtige Funktion der Wartung besteht im Erhalt von Garantieansprüchen. Diese lassen sich häufig nur geltend machen, wenn der Anlagenbetreiber die regelmäßigen Wartungen nachweisen kann. In vielen Fällen erfolgt das Wartungsintervall zweimal pro Jahr.
Diese Arbeitsschritte gehören zur Wartung
Um die Wartungen umzusetzen, sind verschiedene Arbeitsschritte notwendig. Welche das im Einzelnen sind, hängt von der Art der Anlage, dem Hersteller und weiteren Faktoren ab.
Das sind typische Aufgaben im Rahmen der Wartung:
- Pflegearbeiten
- Reinigungen
- Messwerterfassungen
- Füllstandsüberprüfungen
- Anlagenteile schmieren
- Einstellungen überprüfen
Was ist unter Instandsetzung zu verstehen?
Die Instandsetzung folgt auf die Wartung. Deckt Letztere einen Defekt an einer Anlage auf, der zum Austausch eines Teils zwingt, handelt es sich dabei um eine Maßnahme zur Instandsetzung. Die Instandsetzung betrifft also Vorgänge, die den Sollzustand wiederherstellen.
Bei der Instandsetzung handelt es sich um einen wichtigen Schritt, weil sie den Instandhaltungskreislauf abschließt. Dieser beginnt mit der Inspektion und der Wartung, die Instandsetzung schließt daran an.
Das sind die Gründe für defekte Bauteile
Instandsetzungen können aus den verschiedensten Gründen erforderlich sein. Die häufigste Ursache ist die Abnutzung oder der Verschleiß von Bauteilen. Sie treten immer auf und führen langfristig dazu, dass sich der Zustand der Maschinen und Anlagen verschlechtert. Auch Reibungen können dazu beitragen. Instandsetzungen sind hierfür grundsätzlich einzuplanen.
In Abhängigkeit vom Material kommen Korrosion oder Versprödungen vor. Jedes Material altert und kann seine Eigenschaften verändern. Ermüdungen können zu Brüchen und anderen Problemen führen.
Defekte Bauteile können aber auch das Ergebnis einer fehlerhaften Nutzung oder einer mangelhaften Wartung sein. Mechanische Einwirkungen von außen etwa durch Schläge oder Stöße können die Bauteile ebenfalls beschädigen. In allen diesen Fällen sind Instandsetzungen erforderlich.
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Was ist unter Reparatur zu verstehen?
Für die Reparatur finden sich in den entsprechenden DIN EN ISO wie 8402:1995-08, Ziffer 4.18 und 9000:2000, Ziffer 3.6.9 ebenfalls exakte Definitionen. Danach handelt es sich um alle Maßnahmen, die bei einem fehlerhaften Produkt erreichen sollen, dass es die ursprünglich festgelegten Forderungen wieder erfüllt. Das kann also im Prinzip jede Art der Behandlung für diesen Zweck sein und es ist auch möglich, dass die Reparatur das Produkt beeinflusst oder verändert. In den DIN 31051 ist noch einmal ausdrücklich festgelegt, dass es sich bei der Reparatur um ein Bestandteil der Instandhaltung handelt.
Typische Beispiele aus der Praxis betreffen den Austausch defekter Teile an einer Anlage. Es ist aber auch möglich, Teile neu zu ordnen oder hinzuzufügen. Die Reparatur muss also nicht zwingend exakt den alten Zustand wiederherstellen. Entscheidend ist alleine, dass das System den Anforderungen genügt.
Fazit
Im Qualitäts- und Maschinenmanagement spielt die Instandhaltung eine entscheidende Rolle. Wer sich damit beschäftigt, sollte die verschiedenen Begrifflichkeiten klar voneinander abgrenzen können. Wichtig ist, dass Instandsetzung, Reparatur und Wartung sowie die Inspektion allesamt zur Instandhaltung gehören. Sie haben in der Praxis ihre Bedeutung, um Anlagen und Maschinen so zu erhalten, dass sie ihre Aufgaben erfüllen können. Unternehmen können die Instandhaltungen aus eigenem Antrieb vornehmen oder durch den Gesetzgeber dazu verpflichtet sein. Im Interesse der Betriebe sind die Maßnahmen immer, da sie die Betriebssicherheit erhöhen, Störungen und damit Betriebsausfälle reduzieren und die Anlagenverfügbarkeit verbessern. Am wichtigsten aber bleibt, dass die Instandhaltung die Lebensdauer der Systeme verlängert und deren Nutzen steigert.
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FAQ
Instandhaltung ist der Oberbegriff, dem die Instandsetzung untergeordnet ist.
Ja, die Wartung gehört zu den Maßnahmen, die der Instandhaltung zuzurechnen sind.
Die Reparatur ist Teil der Instandhaltung und dient zum Beispiel dem Austausch defekter Teile.
Die Wartung dient der Wiederherstellung des Sollzustands einer Maschine oder Anlage und beinhaltet Pflegearbeiten, Reinigungen und verschiedene Überprüfungen.
Die Instandsetzung folgt nach der Wartung. Die Instandsetzung betrifft alle Vorgänge, die den Sollzustand wiederherstellen. Die Wartung deckt einen solchen Zustand auf.